Energiewende soll auf die Tagesordnung

12.08.2021, 08:16 Uhr | Der Patriot/ Dieser Artikel wurde von Michael Görge am 10. August 2021 18:47 Uhr veröffentlicht.
Nach den zwei schweren Unfällen an WLE-Bahnübergängen in der Gemeinde fordern Henrike Freitag, Mattias Bürger und Thomas Gerwin (v.l.), dass die Querungen in Augenschein genommen werden, um eventuell für die Autofahrer die Sicherheit zu erhöhen. Foto:Görg
Nach den zwei schweren Unfällen an WLE-Bahnübergängen in der Gemeinde fordern Henrike Freitag, Mattias Bürger und Thomas Gerwin (v.l.), dass die Querungen in Augenschein genommen werden, um eventuell für die Autofahrer die Sicherheit zu erhöhen. Foto:Görg

Vor großen Herausforderungen stand die CDU-Ratsfraktion Anröchte nach der erfolgreichen Kommunalwahl im zurückliegenden September, schaute Vorsitzender Mattias Bürger jetzt zum Auftakt des Sommergespräches mit der Patriot-Redaktion zurück. Mit dem Bürgervotum gab es personelle Veränderungen in der Fraktion: Erfahrene Politiker schieden aus und machten Platz für junge Kräfte. Zudem forderte die Corona-Pandemie ihren Tribut. Anstatt des persönlichen Austausches fanden Video-Konferenzen statt. Dazu merkte Bürger an: „Die positiven Seiten dieser Tagungen via Internet, werden wir allerdings in Zukunft weiterhin nutzen.“

Nach diesem kurzen Rückblick schauten Mattias Bürger, sein Stellvertreter an der Fraktionsspitze, Thomas Gerwin, und Ratsfrau Henrike Freitag auf einige politische Themen, die in der Zukunft zu beraten sind.

Ehrenamtskoordinator

Um die ehrenamtlichen Vereinigungen, Organisationen und Gruppen in der Gemeinde Anröchte bei ihrer Arbeit zu unterstützen, setzt sich die CDU, so stand es auch im Wahlprogramm, dafür ein, in der Verwaltung die Position eines Ehrenamtskoordinator einzurichten. Mattias Bürger konkretisierte, dass die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter im Rathaus bei rechtlichen Fragen Unterstützung leistet oder unter anderem auf spezielle Förderprogramme von Bund und Land aufmerksam macht, um im nächsten Schritt bei der Antragstellung Hilfe zu leisten.

Die CDU kann sich gut vorstellen, dass sich bei diesen Aufgaben eine interkommunale Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten Erwitte und Rüthen anbieten könnte – zur Stärkung des Ehrenamtes. Dieses Thema soll im Zuge der Beratungen über den Haushaltsplanentwurf für das kommende Jahr 2022 aufgenommen werden.

Spielplätze

Nach der politischen Sommerpause, war den Worten von Thomas Gerwin zu entnehmen, möchten die Christdemokraten nochmals das Thema „Ausstattung der Kinderspielplätze in Anröchte und in den Ortsteilen“ auf die Tagesordnung der politischen Gremien bringen. Gerwin betonte, dass es klar sei, dass die Spielplätze in der Gemeinde nicht so besonders ausgestattet werden können, wie das neue Terrain am Generationenplatz. Der Vize-Fraktionschef: „Wir wollen keine Neiddebatte, sondern, dass auch die anderen Spielplätze nach und nach modern und attraktiv für den Nachwuchs gestaltet werden.“ Von der Verwaltung erwartet die Fraktion diesbezüglich ein umfassendes Konzept, das es später erlaubt, eventuelle Fördermittel zu beantragen. Zuletzt gab es Gelder für den Spielplatz in Uelde aus dem Leader-Programm.

Mobilität

Zufrieden zeigten sich Bürger, Gerwin und Freitag, dass die Gemeinde Anröchte, nach vielen ausführlichen Beratungen und Diskussionen, jetzt den Auftrag für die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für die Gemeinde Anröchte erteilt hat. Für die Ausschreibung der Arbeiten ist ein Zuschuss des Landes zugesagt. Von dem Schriftstück erwartet die CDU klare Aussagen zu den nötigen Grundlagen. Nicht zuletzt auch erste Informationen, in welcher Höhe Finanzmittel für die Umsetzung des Konzeptes nötig sein werden.

Ganz oben auf der Agenda, erklärte Henrike Freitag, steht, dass vor allem die Anröchter Ortsteile umfassend an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden werden. Die Ratsfrau verwies deutlich darauf, dass zum Beispiel in der Bevölkerung immer wieder ein schneller Anschluss von Anröchte aus in die Kreisstadt Soest und umgekehrt eingefordert werde.

Klimaschutz

Als geboten sieht es die CDU-Fraktion an, dass die Gemeinde Anröchte ihre Bemühungen für den Klimaschutz weiterhin fortsetzt. Dabei richtet sich der Fokus auf die Zukunft der Windkraftanlagen auf der Haar, die seit den 90er Jahren Energie produzieren. Als ein Stichwort wurde die mögliche Anpassung/Änderung von Flächennutzungsplänen genannt. Gleichzeitig soll ausgelotet werden, wo eine Installation von Flächen-Photovoltaikanlagen im Bereich der Gemeinde Anröchte möglich erscheint.

Dabei richtet die CDU ihr Augenmerk auf Grund und Boden, der nicht anderweitig genutzt werden kann. Das Thema „Energiewende“ soll ebenfalls in den nächsten Wochen wieder auf der Tagesordnung erscheinen.

Glasfaser

Ein Dorn im Auge der Christdemokraten ist, dass aktuell die Ortsteile Altenmellrich, Berge, Effeln und Uelde nicht an das Glasfasernetz, das derzeit im Zentralort und in den anderen Ortsteilen aufgebaut wird, angeschlossen werden. Alle Bemühungen, die bisher diesbezüglich von der Politik sowie von Bürgermeister Alfred Schmidt bei der Deutschen Glasfaser angestrengt worden seien, fanden keinen Widerhall bei dem Unternehmen.

Mattias Bürger plädierte dafür, dass nun zeitnah nach anderen Möglichkeiten gesucht wird; zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Kreis Soest, um den Lückenschluss in Altenmellrich, Berge, Effeln und Uelde hinzubekommen. Dabei möchte man gleichfalls ausloten, ob sich eventuell eine Kooperation mit den Nachbarkommunen anbietet.

Straßenverschmutzung

Zahlreichen Anliegern und Autofahrern, hier reiht sich ebenso die CDU-Fraktion ein, ist die ständig verschmutzte Fahrbahn der Lippstädter Straße, Höhe der Ausfahrt vom Angstfeldweg, ein großes Ärgernis. Staub und Dreck werden von den Lastwagen bis dorthin mitgetragen, die von den dortigen Steinabbaubetrieben kommen.

Damit diese Verschmutzungen aufhören, fordert die CDU, so Bürger und Gerwin, dass dort eine leistungsfähige Reifenwaschanlage installiert wird. Ein weiteren Vorschlag sieht vor, die Lkw in Zukunft über einen Teil der Pohlgartenstraße zur Lippstädter Straße (L 734) zu lotsen – damit die Reifen den Staub noch besser abfahren. Dafür spricht laut Bürger, dass hier keine unmittelbaren Anlieger betroffen wären. „Was seit 50 Jahren einfach nur toleriert wird, muss jetzt vor allem durch moderne technische Möglichkeiten beendet werden“, so der Fraktionschef.

Bahnübergänge

Nach den zwei schweren Unfällen, die sich in den zurückliegenden Wochen an den Bahnübergängen am Südring und an der Straße „Im Kley“ ereigneten, spricht sich die CDU dafür aus, hier für mehr Sicherheit zu sorgen. Die Verwaltung soll in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) alle Bahnquerungen in Anröchte überprüfen. Dabei plädiert die Fraktion dafür, dass vor allem die Sichtdreiecke, die an manchen Stellen sehr schlecht sind, verbessert werden. Dies wurde bei einem Ortstermin jetzt an der Gleisanlage am Südring von den Politikern gezeigt: Aus Richtung Waldfreibad kommend können Autofahrer nur äußerst schlecht nach rechts schauen, um sich zu vergewissern, ob ein Zug kommt oder nicht.

Ebenso sollte der Bereich „Im Kley“ in Augenschein genommen werden.

Begrüßt wird von Henrike Freitag, dass im Bereich des WLE-Bahngleises, das die Mellricher Straße quert, Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit wohl schon angedacht sind. Ergänzend dazu schlägt die CDU vor, die Einmündung der Straße „Am Südring“, die in direkter Nachbarschaft zur Bahnlinie liegt und in die Mellricher Straße einmündet, einzubeziehen.